Leyan – Dancing Sculptures

„Eine erfrischende Abwechslung“

Artist: Leyan

Album: Dancing Sculptures

Spiellänge: 45:41 Minuten

Genre: Indie

Release: 24.06.2011

Label: Noizgate

Link: www.myspace.com/leyan

Klingt wie: Tocotronic und Blur

Band Mitglieder:

Gesang – Christoph Ecke
Gitarre – Marc Hassdenteufel
Bass – Damian Dabrowski
Schlagzeug – Ilir Mulaj

Tracklist:

  1. Heal The Kniv
  2. The Wolf
  3. Promises
  4. Lowdown
  5. Stab Me In The Back
  6. With Bated Breath
  7. Nescience
  8. Not Fall Apart
  9. The Shadows And The Light
  10. Against Our World
  11. Distance
  12. New Again

Der Sage nach gab ein Mönch seinem Schüler den Auftrag zu reisen und die Schönheit der Welt auf einer Tafel festzuhalten. Unterwegs zerbrach die Tafel allerdings in sieben Teile. Beim Versuch sie wieder zusammenzufügen, entstanden unzählige Bilder und Figuren. So lernte der Schüler, dass er nicht erst reisen musste, um die Schönheit der Welt zu entdecken. Er fand sie in den Scherben der zerbrochenen Tafel. Soweit die Eigenbeschreibung der Band Leyan. Das klingt ziemlich interessant. Gegründet im September 2006, machen Leyan nun schon eine ganze Weile ihr Ding. Nach ihrem ersten Live-Auftritt auf dem Echo 2010 bekamen sie einen Plattenvertrag beim Label Noizgate Records, bei denen sie ihr erstes offizielles Album veröffentlichen. Eben dieses liegt mir jetzt vor. Viele von euch werden sich jetzt sicherlich fragen, was macht ein Review zu einer Indie-Band bei uns im Metal-Magazin? Ganz einfach, wir von Time-For-Metal sind immer offen für andere Musikbereiche und da auch Indie mit Rock und Metal verwandt ist, wollte ich einmal einen Blick darauf werfen.

Die Scheibe Dancing Sculptures ist, wie erwartet, alles in allem eher ruhig gehalten. Bei einem der Songs kann ich eine klare Verwandtschaft zum Progressive Metal allá Tool und einigen Songs von Opeth erkennen – so ist bereits der erste Titel mit Titeln der eben bereits genannten Bands zu vergleichen. Heal The Kniv beginnt mit einem klaren und ruhigen Gitarrenriff, der in den Gesang des Frontmannes mündet. Der Text ist untermalt mit einer rhythmisch gespielten, ruhigen Gitarre. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber absolute Spitzenklasse. Der Gesang ist perfekt auf die Instrumente angepasst und wirkt an jedem Punkt des Songs völlig abgeklärt. Eine wirklich gelungene Mischung.

The Wolf hat ein bisschen was von alten Placebo-Stücken. Mir gefällt das zwischendurch sehr gut. Auch hier wurde wieder sehr klar gespielt und die teilweise hohe Stimme des Sängers stellt den Mittelpunkt der Band dar.

Der Anfang von Promises gefällt mir besonders gut. Die Klasse von Gitarrist und Drummer wird sehr gut erkennbar. Die Jungs könnten auch in einer härteren Schiene gut was reißen.

Nescience fällt bedeutend drückender aus. Eine Ballade, die schöne Abwechslung in das Album bringt. Der Gesang wirkt schwermütig und etwas ansteckend traurig. Aber genau das hat die Band mit diesem Song wohl erreichen wollen.

Sehr gut gelungen ist der Song Leyan – er fängt den Hörer ein und treibt ihn in einen Sumpf aus Zweifeln und Trauer.

Fazit: Ich hoffe ihr entschuldigt, dass dieses Review nicht sonderlich lang ausgefallen ist, doch ich denke, jeder kann das nachvollziehen. Die Band hat einige Ansätze, die mir absolut zusagen. Das Problem ist nur, dass die ganze Scheibe absolut Indie ist. Zwischendurch kann ich mir das sehr gut mal anhören. Doch dauerhaft ist das nichts für mich. Trotz allem machen Leyan einen guten Eindruck auf ihrem Silberling und werden definitiv viele neue Fans mit dem Werk begeistern und festhalten können. Nur im Metal könnte das schwer fallen. Nichtsdestotrotz gebe ich hier eine gute Punktzahl, da die Berliner wirklich eine gute Arbeit abgeliefert haben! Anspieltipps: Nescience und The Wolf
Tim F.
7
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