Sabaton + Support am 14.02.2015 in der Alsterdorfer Sporthalle in Hamburg

“Sabaton + Support am 14.02.2015 in der Alsterdorfer Sporthalle in Hamburg!“

Headliner: Sabaton

Vorband(s): Battle Beast und Delain

Ort: Alsterdorfer Sporthalle, Hamburg

Datum: 14.02.2015

Kosten: 38,00 € VK, 42,30 € AK

Genre: Power Metal, Heavy Metal

Besucher: ca. 7.000 Besucher

Link: http://www.sabaton.net/

Setlisten:

Einem nicht Hamburger ist die Alsterdorfer Sporthalle kein Begriff, es sei denn, er ist Handball Fan und weiß, dass es die Ausweichhalle für den HSV ist. Des Weiteren wird die Halle für weitere Sportarten, Konzerte und Events genutzt und ist nach der o2 World die zweitgrößte Location in der Hansestadt. Kaum zu glauben, dass die Jungs von Sabaton es schaffen, die Alsterdorfer Sporthalle voll zu bekommen, vor neun Jahren haben sie auf ihrer ersten Headliner Tour noch Gigs vor 200 Leuten absolviert. Diese Zeit ist Schnee von gestern. Als erster Support Act dürfen die Labelkollegen von Battle Beast bereits vor über 5.000 tanzwütigen Heavy Metal Fans antreten.

Dass Battle Beast bestens aufgelegt sind und die Frage, warum sich Nuclear Blast die Dienste der Finnen direkt nach dem Debütalbum gesichert hat, längst geklärt ist, haben sie in der Vergangenheit bereits als Einheizer vor Powerwolf (Wolfsnächte Tour am 14.09.2013 in Osnabrück) gezeigt. Man muss die motivierten Skandinavier auf jeden Fall auf dem Heavy Metal Zettel haben. Frontfrau Noora Louhimo ist eine Granate – sie weiß es, diverse Gesangsfarben perfekt zu verpacken und in stimmigen Refrains hochleben zu lassen. Nach nur etwas mehr als 30 Minuten ist für die sympathischen Finnen bereits wieder Schluss. Neben Madness vom aktuellen Album Unholy Savior dürfen sich die zahlreichen Anhänger noch über Black Ninja oder Out Of Control freuen.

Ebenfalls mit aktuellen Album The Human Contradiction sind die Niederländer Delain mit Frontfrau Charlotte Wessels unterwegs. Auf Platte sind die Nachbarn jedoch prägnanter als live und kommen da auch noch nicht an Genregrößen wie Nightwish oder Within Temptaion vorbei. In ihrem Female Fronted Metal punktet die charmante Charlotte durch ihre liebevolle Ausstrahlung; musikalisch fehlt noch das absolute Killer-Highlight. Wie dem auch sei, heute in Hamburg werden die Stücke Get The Devil Out Of Me, Sleepwalkers Dream und Not Enough gut angenommen und das ist die Hauptsache. Nach We Are The Others ist der Spuk wieder vorbei, bei dem Battle Beast – was den Partyfaktor angeht – leicht die Nase vorne hat.

Auf dem größten Event ihrer Heroes Tour 2015 schaffen es die Schweden tatsächlich in der riesigen Alsterdorfer Sporthalle fast alle Plätze zu besetzen und kommen damit auf eine Zuschauerzahl von etwa 7.000 Metalheads. Wir haben die Schweden Sabaton in den vergangenen Jahren nicht nur in Hamburg begleitet – auch diverse Album, Festival- und Konzertauftritte findet ihr in unserem Magazin. Der ungebrochene Aufstieg ist dennoch der blanke Wahnsinn, wenn man an die erste Headliner Tour im Jahr 2006 denkt, wo wir im Bastard Club Osnabrück mit dabei waren. Rund 200 Seelen (ausverkauft) haben damals die Power Metal-Götter an einem Wochentag konsumiert. Davon ist heute nichts mehr zu sehen und geblieben sind Ghost Divison als Opener und Metal Crüe als Absacker wie damals.

Alles andere sieht im Jahre 2015 völlig anders aus. Sabaton trumpfen mit einem fetten Bühnenbild auf, das im Mittelpunkt einen Panzer zeigt, den einige schon von den Festival Shows vom letzten Jahr kennen dürften. Neben älteren Werken nutzen sie Schweden die Gunst der Stunde, um neue Hits wie To Hell And Back an den Mann zu bringen. Wunderbar ausgeglichen arbeiten sich die Power Metal-Überflieger in 90 Minuten durch dreizehn Songs plus drei Zugaben – so viel Zeit muss sein. Im Fokus steht jedoch nicht nur Gott Mit Uns, Swedish Pagans oder Primo Victoria, sondern gleichermaßen die schweißtreibende Show. Freibier und „Noch ein Bier“-Parolen gehören ebenso dazu wie die feschen Sprüche von Joakim Broden. Zu guter Letzt holt sich der markante Frontmann sein Ebenbild auf die Bühne, das im Gegensatz zu Joakim gerade erst einmal 10 Jahre alt ist. Als Belohnung darf der aufgeweckte junge Mann mit der Sonnenbrille vom Musiker den abschließenden Track Metal Crüe gemeinsam performen. Nette Geste und der Beweis: Sabaton haben ihren Zenit bei Weitem noch nicht erreicht und sind wohl die erfolgreichste Metalband der Neuzeit! Da darf man doch gespannt sein, was die Zukunft bringt – heute Abend verlassen jedenfalls alle Besucher glücklich die Alsterdorfer Sporthalle und die Anreise von egal wo her hat sich mehr als gelohnt!